Seit Jahrzehnten kämpft die Freiwillige Feuerwehr Kirchsteinbek um ein sicheres und zeitgemäßes Feuerwehrhaus. 1961 wurde das jetzige Feuerwehrhaus, ein Einspänner, im Brockhausweg 15 errichtet. Die Löschfahrzeuge waren noch kleiner, der Platz mehr als genug. Mit der Zeit wurden die Fahrzeuge größer und mit viel Eigenleistung ein Anbau, in dem ein weiteres Löschfahrzeug und die Küche Platz fand errichtet. Nachdem in den 90igern ein neues Feuerwehrhaus für uns auf dem Grundstück Sonnenland, Ecke Kapellenstraße im Gespräch war, geschah lange Zeit nichts mehr.

 

Die Wehrführer wechselten, Mitglieder wurden älter, wechselten in die Ehrenabteilung .... Im Jahr 2014 kam dann wieder Bewegung in das Thema Neubau. Politiker konnten sich noch an frühere Gespräche erinnern und waren überrascht, dass die Freiwillige Feuerwehr Kirchsteinbek immer noch kein neues Gerätehaus hatte.

 

Begehungen mit der Feuerwehr Unfallkasse deckten gravierende Mängel auf.  Die Schutzkleidung hängt zum Beispiel unmittelbar neben den Fahrzeugen, Abgase kontaminieren die Fahrzeughalle, eine zeitgemäße Anlage zum Absaugen der Abgase ist nicht vorhanden. Stolpergefahren durch Stufen im Boden und zu wenig Platz zwischen den Fahrzeugen selbst und auch zwischen den Fahrzeugen und der Fahrzeughalle.  Unebenheiten mussten mit gelb/schwarzen Klebeband markiert werden. Ein Nutzen der Dachfläche ist durch den kleinen Zugang nur eingeschränkt möglich. Eine interne Dienstanweisung, dass die Fahrzeuge vor dem Umziehen heraus gefahren werden müssen, damit sich keiner beim Ausrücken verletzt, musste erstellt und umgesetzt werden. Ein sicheres und unfallfreies Abstellen der großen Löschfahrzeuge ist dennoch nicht möglich. Immer wieder kann es vorkommen, die ein Fahrzeugkeil rausspringt, das Fahrzeug deshalb gegen die Rückwand gesetzt wird oder neue Schäden an den Türen und klappen durch den fehlenden Platz hinzukommen.

 

Die SPD besuchte uns in unserem Gerätehaus, schaute sich alles an und war doch über unsere Schnelligkeit zwischen Alarm und Eintreffen an der Einsatzstelle erstaunt. Umso erschreckender waren die Zustände, unter denen wir unseren Dienst verrichten.

 

Ein neuer Standort schien auch schon sicher. Ein Teil des Grundstückes der Gärtnerei Reimann am Brockhausweg gegenüber des Friedhofes sollte es werden. Nach schleppenden und entscheidungslosen Verhandlungen zwischen der IMPF (Hamburgische Immobilien Management Gesellschaft mbH) und dem Eigentümer erstellte  ein Investor aus Blankenese eigenständig ein gutes Angebot für das entsprechende Grundstück und bekam es mit dem Einwand, dort das neue Gerätehaus zu errichten.

 

Das Grundstück wurde vermessen, Pläne entworfen und eine Grenzbebauung mit der Gärtnerei abgesprochen. In den Regionalausschusssitzungen machten sich die Politiker zuerst Gedanken zu weiteren alternativen Flächen, lenkten später jedoch ein. Sie merkten, dass es der beste Standort, zentral im Ausrückebereich gelegen und mit der geringsten Zeitverzögerung zum Ausrücken ist. Ein Entschluss von 2005 zog dem Investor und uns einen Strich durch die Rechnung. Auf dem Gelände der Gärtnerei sollte nach einer möglichen Schließung in unbekannter Zeit ein reines und allgemeines Wohngebiet entstehen. Der Bauantrag wurde dementsprechend abgelehnt.

 

Ein alternativer Standort, nur 50 Meter weiter war schnell gefunden. Im Bereich des Parkplatzes neben der ehemaligen Feuerwache soll es möglich sein, dass neue Feuerwehrgerätehaus zu errichten. Doch dieses Vorhaben zieht sich ebenfalls in die Länge. Befürchtungen, dass unmittelbare Anwohner gegen ein Errichten des neuen Gerätehauses auf dem Marktplatz klagen könnten und somit weitere Jahre vergehen bis etwas passiert bestehen.

 

Die Motivation sinkt. Wir sind zwar über jedes Leben froh, das wir durch unseren persönlichen Einsatz retten oder auch Schäden durch Feuer, Unwetter oder geplatzte Wasserleitung so gering wie möglich halten konnten. Doch die Umstände unter denen wir in einer Großstadt wie Hamburg arbeiten müssen sind katastrophal und erschweren unsere Arbeit ungemein. In der freien Marktwirtschaft hätten unter diesen Verhältnissen des Arbeitsschutzes Betriebe schon lange schließen müssen. 

 

Uns bleibt nur zu hoffen, dass wir unser neues und sichereres Gerätehaus zeitnah an unseren gewünschten Standort im Brockhausweg, auf dem Marktplatz oder der Gärtnerei bekommen.

 

Bereits 2014 berichtete das Wochenblatt